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Bildungssituation in Afrika (Subsahara)

Video Französisch

Nelson Mandela sagte: „Bildung ist der Zugang zu Freiheit, Demokratie und Entwicklung“.

Seit der Unabhängigkeit haben viele afrikanische Staaten versucht ihr Bildungssystem zu reformieren. Dieses Vorhaben wurde durch Faktoren wie das rapide Bevölkerungswachstum, die Schuldenkrise der 80er Jahre und Sparauflagen stark verzögert. Zwar stieg die Entwicklungszusammenarbeit und Unterstützung der westlichen Industrieländer in den letzten Jahren, besonders seit Festlegung der Milleniumsentwicklungsziele (2000), deutlich an, doch wollte man das 2. Milleniumsziel, dass alle Kinder weltweit bis 2015 zur Schule gehen können verwirklichen, benötigte man ca. 1,6 Millionen zusätzliche Lehrkräfte. Dennoch sind in den vergangenen Jahren Fortschritte zu sehen, am deutlichsten in Ghana und Uganda. Die Einschulungsraten haben sich verbessert und die Ungleichheit der Geschlechter im Bildungssystem konnte etwas gemindert werden.

Bildung in Afrika

Am weitesten verbreitetes Schulsystem in Afrika:

  • Primary School (Grundschule): 6 Jahre
  • Junior Secondary School (weiterführende Schule): 3 Jahre → Basic Education Certificate Examination
  • Senior Secondary School (Vorbereitung auf die Universität): 2 Jahre
  • Höheres Bildungswesen (Universitäten, Fachhochschulen)

Es gibt sowohl private als auch staatliche Schulen, in einigen Ländern zusätzlich Koranschulen. Meist herrschen große qualitative Unterschiede zwischen staatlichen und privaten Schulen. Die Schulbildung beginnt bereits in den Kindergärten und Vorschulen, wo den Kindern auf einfachem Niveau Wissen vermittelt wird.

Togo hat in seinem Schulsystem die frühere Kolonialmacht Frankreich als Vorbild.

In Südafrika waren in Zeiten der Apartheid Schulen nur Weißen zugänglich. Farbige bekamen lediglich eine sogenannte Bantu Education die 1953 eingeführt wurde und rudimentäre Grundkenntnisse vermittelte. Auch heute noch stehen Schulen innerhalb der Townships geringe Mittel zur Verfügung, teilweise sind die Klassen mit 80-90 Kinder restlos überfüllt. Deshalb nehmen Schüler die weiten Anfahrtswege in Kauf um eine der ehemals weißen Schulen zu besuchen, die allgemein als besser gelten.

Probleme im afrikanischen Bildungssystem

In den Subsahara – Ländern (49 der 54 Staaten Afrikas) bleibt immer noch einem Drittel der Kinder eine Schulbildung verwehrt. Das sind etwa 30 Millionen Kinder. Die Gründe dafür sind zahlreich. Das größte Problem ist die Armut. Viele Familien können die Kosten für Schuluniform, Bücher und Lehrmaterialien nicht aufbringen. Besonders betroffen sind natürlich Waisen. In den finanziell schwachen Familien müssen die Kinder zum Lebensunterhalt beitragen. Häufig haben sie jüngere Geschwister, um die sie sich kümmern müssen, so dass keine Zeit für Schulbesuche bleibt. Mädchen sind davon besonders betroffen. Durch die noch immer traditionelle Rollenverteilung in der Gesellschaft wird vielen Mädchen Bildung vorenthalten, sie werden oft sehr früh verheiratet.

Statistik Analphabetismus / Analphabeten Quote

Land männlich weiblich
Ghana 37% 54%
Namibia 19% 19%
Südafrika 16% 19%
Tansania 23% 38%
Uganda 21% 41%
Togo 31% 62%

Es gibt vor allem in den ländlichen Regionen zu wenig Schulen, so dass Schüler und Schülerinnen einen sehr weiten und teilweise gefährlichen Schulweg in Kauf nehmen müssen und infolgedessen oftmals nicht gehen. Auch sind die Schulgebäude schlecht ausgestattet und die Klassenräume ungeeignet. An vielen Schulen gibt es keinen Strom und in manchen Gegenden muss der Unterricht gar im Freien stattfinden bzw. müssen sich die Schüler selbst eine Schule aufbauen, da es kein Gebäude gibt. In den letzten Jahren wurde dieses Problem beispielsweise in Ghana stark bekämpft und der Bau vieler Schulen finanziert. Nur fehlt es an den Lehrern. Der Lehrermangel ist auf die unzumutbaren Arbeitsbedingungen in diesem Beruf zurückzuführen. Lehrpersonal muss häufig Schichtarbeit leisten und das bei geringer oder fehlender Bezahlung, riesigen Klassengrößen und schlechter Ausstattung. Auch die entlegenen Orte der Schulen machen diesen Beruf unattraktiv.

Analphabetismus wird gefördert durch:

 Zu wenige Schulen im ländlichen Raum

 Zu geringes Budget für Schulausstattung

 Zu wenig ausgebildete Lehrer

 Arbeitszwang im Kindesalter

Der Unterricht ist aufgrund von unzureichend und pädagogisch gar nicht ausgebildetem Lehrpersonal und Lehrermangel von schlechter Qualität. Inhalt und Zeiten sind ungeeignet und die Unterrichtsmethoden nicht an die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Die Erziehungsmethoden sind veraltet und an Stelle problemorientierten Denkens wird Frontalunterricht gehalten.

In vielen Ländern gestaltet sich die kulturell bedingte Sprachenvielfalt als Hindernis, so wird der Unterricht z.B. in Togo von Beginn an auf Französisch gehalten. Für viele Schüler zu diesem Zeitpunkt eine Fremdsprache.

Hinzu kommt, dass von den Kindern die eine Schule besuchen ein Großteil vorzeitig abbricht. Die Mehrheit von ihnen sind Mädchen, die ihre Schulbildung zugunsten der ihres Bruders aufgeben müssen, verheiratet oder schwanger werden oder aufgrund von fehlenden geschlechtergetrennten Sanitäranlagen nicht wieder kommen. Ein weiteres Problem ist die Verbreitung von Aids. Viele Kinder müssen ihre erkrankten Eltern pflegen oder werden zu Waisen. Zusätzlich fallen Lehrkräfte der Krankheit zum Opfer.

Folge der fehlenden Bildung in Afrika ist extreme Armut, Mangelernährung und Krankheiten durch fehlende Aufklärung.

Warum ist Unterstützung der und daraus resultierende Veränderung notwendig?

Bildung ist der Schlüssel, um aus der Armutsspirale hinauszukommen. Kinder benötigen Schulbildung, um der Not entgehen zu können, sie bestimmen die Zukunft ihres Landes. Als Analphabet hat man wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Hinzu kommt, dass Schulen auch Hygiene, Präventionsmaßnahmen gegen HIV und ausgewogene Ernährung lehren und so den Kindern lebenswichtige Grundkenntnisse vermitteln. Eine größere Investition in die Bildung in Afrika kann weitreichende Folgen für die Entwicklung des Landes und die Reduzierung der Armut seiner Bevölkerung haben. Statistisch gesehen bekommen Mädchen mit Schulbildung im Erwachsenenalter später und weniger Kinder, was langfristig zu einer Verlangsamung des Bevölkerungswachstums führt. Zusätzlich wird durch Aufklärung und Wissen die Verbreitung von Krankheiten wie beispielsweise Aids verringert und das Risiko der Kindersterblichkeit dramatisch minimiert. Eine weitere Auswirkung von Bildung ist die Sensibilisierung zur Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen. Dies könnte eine stärkere Beteiligung von Frauen an wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen mit sich bringen und so neue Wahl- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Es würde die Unabhängigkeit der Frauen erheblich fördern.

Wieso Freiwilligenarbeit leisten?

Als Volunteer an einer afrikanischen Schule kannst du mit deinem Engagement viel bewirken. Zum einen gleichst du mit deiner Unterstützung den großen Lehrermangel aus. Gleichzeitig gibst du den Lehrern vor Ort die Möglichkeit, andere, modernere Unterrichts- und Erziehungsmethoden kennenzulernen, beispielsweise problemorientiertes Lernen an Stelle des herrschenden Frontalunterrichts. Dies kann auf längere Sicht den Standard der Schulen anheben und infolge eine Generation ausbilden die nach westlichem Standard unterrichtet ist. Vor allem der Unterricht in den Townships Südafrikas gibt den Kindern eine wahre Zukunftschance.

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