Gesundheitswesen

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Makea World Organisation und United Africa in Einsatzbereischaft in DR Congo. August 2017

Einige der Themen, die die Gesundheitspflege in Afrika südlich der Sahara betreffen, gehören der Mangel an Infrastruktur, die schlechte Verwaltung der Gesundheitseinrichtungen, der Mangel an wesentlicher Ausrüstung, der Drogenmangel, die Erschwinglichkeit, die Zugänglichkeit und die unqualifizierten Mitarbeiter. Die langsame Entwicklung Afrikas hat zu einer schlechten Infrastruktur geführt, nur wenige Krankenhäuser und Gesundheitszentren, die bei Krankenhäusern eine hohe Patientenbelastung darstellen, sollen nur Vermittlungskrankenhäuser sein. In den meisten Ländern in Afrika südlich der Sahara laufen die Patienten Dutzende von Kilometern auf der Suche nach Gesundheitsdienstleistungen. Neben dem Mangel an ausgestatteten Krankenhäusern gibt es also Bedenken über Mangel an Kapazität in Gesundheitszentren, um mit kleineren und sensiblen Themen wie Mutterschaft umzugehen. Mangelnde Suche nach grundlegenden Infrastrukturen und Einrichtungen führen zu schlechter Service-Lieferung, was zu Übergewicht bei übertragbaren Krankheiten und anderen vermeidbaren Krankheiten, wie Cholera, Dysenterie und Malaria.

                                                            Malaria in Afrika
Laut Weltgesundheitsorganisation belegt die Infektionskrankheit Malaria weltweit den achten Platz aller Todesursachen – hinter Atemwegs-Infektionen, Durchfallerkrankungen und Masern aber vor tödlichen Verkehrsunfällen sowie der in der öffentlichen Debatte weitaus stärker beachteten Immunschwäche-Krankheit Aids. In Subsahara-Afrika belegt Malaria sogar den dritten Platz der Ursachenstatistik. Jedes Jahr sterben 1,5 bis 2,7 Millionen Menschen an Malaria – die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen beträgt laut WHO 258 Millionen. Etwa 86% der Erkrankten leben in Afrika südlich der Sahara. Neben schwangeren Frauen sind besonders Kinder unter fünf Jahren betroffen – sie machen die Hälfte der an Malaria Erkrankten aus. Besonders gefährlich ist Malaria in Kombination mit dem HI-Virus. In Ländern, wo die beiden Epidemien eng nebeneinander vorkommen, entwickeln sich gefährliche Wechselwirkungen. HIV-infizierte Menschen sind anfälliger für Malaria und umgekehrt, da das Immunsystem geschwächt ist.

Malaria wird durch Parasiten namens Plasmodien hervorgerufen. Die Plasmodien werden durch den Stich der weiblichen Anophelesmücke auf den Menschen übertragen. Vier verschiedene Plasmodienarten können die Krankheit beim Menschen auslösen, sie unterscheiden sich in der Erscheinungsform und dem Schweregrad der Krankheit. Das Plasmodium falciparum verursacht die schlimmste Form der Krankheit, die Malaria tropica. Durch den Stich der Mücke gelangen die Parasiten ins Blut und befallen zunächst die Leber und anschließend die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, wo sie sich entwickeln und vermehren. Etwa sieben Tage nach der Infektion kommt es zu Fieber in wechselnden Schüben, Schüttelfrost, Glieder- und Kopfschmerzen. Malaria kann außerdem zu Durchfall, Erbrechen sowie zu blutigem Urin führen. Im weiteren Verlauf der Krankheit zerfallen immer mehr rote Blutkörperchen, sodass nicht mehr genügend Sauerstoff im Körper transportiert wird. Die Folgen sind Müdigkeit und Atemnot. Insbesondere bei kleinen Kindern kann dieser Prozess innerhalb von wenigen Stunden zum Tod führen, da ihr Organismus über keine Kompensationsmöglichkeiten verfügt. Neben dem Sauerstoffmangel ist ein weiteres Problem das Zerklumpen der befallenen Erythrozyten. Dadurch können die Blutkörperchen die kleinsten Blutgefäße, die so genannten Kapillaren, nicht mehr passieren, sondern verstopfen diese. Dies führt dazu, dass die Blutversorgung in den lebenswichtigen Organen, wie im Gehirn, in der Niere und in der Lunge, unterbrochen wird. Dieser Prozess ist umso ausgeprägter, je größer der Parasitenbefall ist. Ist auch das Gehirn betroffen, kann es außerdem noch zu Bewusstseinsstörungen und Verwirrtheit, bis hin zum Koma kommen. Diese so genannte zerebrale Malaria ist die schwerste Form der Malaria tropica und führt meist selbst bei Behandlung zum Tod.

Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, ist es wichtig, sie mit Medikamenten zu behandeln. Hierbei stehen aufgrund der verschiedenen Erreger und Krankheitsverläufe unterschiedliche Präparate zur Verfügung. In Gebieten, in denen Malaria sehr häufig auftritt, wurden bislang unkomplizierte Fälle mit dem kostengünstigen Arzneimittel Chloroquin behandelt. Die Wirksamkeit ist allerdings in den letzten Jahren verloren gegangen, da die Erreger zunehmend resistent gegen den Wirkstoff geworden sind. Beispielsweise sind in Kenia, Tansania und Uganda in 90% der Fälle die Erreger resistent geworden. Das Problem der Resistenz der Erreger zeigt sich auch bei anderen Präparaten. Einen wirksamen Schutz gegen die Resistenz bilden Kombinationspräparate auf der Basis von Artemisinin. Bereits nach der ersten Dosis sind 90% der Erreger vernichtet, die komplette Behandlung dauert drei Tage. Um alle Erreger zu vernichten und die Bildung von Resistenzen zu verlangsamen, wird das Präparat mit einem lang wirkenden zweiten Malaria-Medikament kombiniert. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, die alten Arzneimittel durch die Kombinationspräparate zu ersetzen, gestaltet sich durch Umsetzung als äußerst schwierig. Während eine Dosis Chloroquin etwa zehn Cent kostet, müssen für eine Erwachsenendosis einer Kombinationstherapie 1,50 US-Dollar bezahlt werden. Da die Artemisin-Präparate jedoch deutlich wirksamer sind, stellt beispielsweise der Global Fund Ländern Gelder für Malaria-Medikamente zur Verfügung.

mosquitoDas zur Zeit wohl effektivste Mittel zur Behandlung von Malaria ist das aus der Pflanze Artemisia annua (einjähriger Beifuß) gewonnene Artemisinin. Es gibt allerdings nur wenige internationale Pharmakonzerne, die Malariapräparate auf Artemisininbasis produzieren, ferner sind diese Medikamente vergleichsweise teuer, so dass in den meisten afrikanischen Ländern die Versorgung der Malariapatienten mit den hochwirksamen Medikamenten nicht gewährleistet ist.
Geld spielt aber nicht nur bei der Behandlung, sondern auch bei der Prävention von Malaria eine große Rolle. Bisher konnte noch kein Impfstoff gegen Malaria entwickelt werden. Von der Krankheit sind meist arme Menschen betroffen, die über wenig Kaufkraft verfügen und demzufolge auch keinen attraktiven Markt bilden. Für die  Pharmaindustrie ist es daher ökonomisch sinnvoller, Mittel zu erforschen, deren Betroffene kaufkräftiger sind.

Malaria schien in den 1960er Jahren fast ausgerottet – dies lag allerdings weniger an einem Impfstoff oder Medikamenten, als am Insektizid DDT. Dieses ist ein äußerst wirksames Mittel gegen die Anophelesmücke, sodass Malaria-Infektionen stark gesenkt werden konnten. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich das Gift, das die Anophelesmücke abtötet, über die Nahrungskette weltweit verteilte. Wegen der Fettlöslichkeit reicherte sich DDT zunächst im Fettgewebe von Fischen und Vögeln und schließlich auch im Menschen an. Das Insektizid ist erbgutverändernd (mutagen) und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Ferner bewirken höhere Konzentrationen Schweißausbrüche und Übelkeit. DDT ist äußerst stabil und wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. Umweltschützer äußerten ökotoxologische Bedenken und ihr Kampf gegen DDT führte dazu, dass Ende der 1960er Jahre ein weltweites Verbot gegen das Insektizid durchgesetzt wurde. Die Folgen waren allerdings steigende Malaria-Infektionen.

Da Malaria vor allem in feuchten Niederungen und Sumpfgebieten auftrifft, ging man früher davon aus, dass die Krankheit durch die schlechte Luft („mala aria“), die aus Sümpfen aufsteigt, hervorgerufen wird. Dadurch ist auch der Name entstanden. Dass für den Ausbruch der Krankheit die Anophelesmücke verantwortlich ist, wurde erst Mitte der 19. Jahrhunderts bekannt.
Heutzutage ist Malaria neben Feuchtgebieten auch in städtischen Ballungsräumen – vor allem in Slums – verbreitet. Bedingt durch den Ausbau der Bewässerungslandwirtschaft sowie durch den Klimawandel hat die Verbreitung der Anophelesmücke in den letzten Jahren erneut zugenommen. Steigende Temperaturen führen dazu, dass sich die Mücke auch in höheren Lagen niederlässt, welche noch vor einigen Jahren Malaria freie Gebiete waren.

Aktuell wird Malaria von drei verschiedenen Stellen aus bekämpft. Zum einen werden wieder verstärkt Mücken mit Insektiziden bekämpft – obwohl viele Erreger gegen DDT resistent sind. Zweitens sollen durch Abgabe billiger und wirksamer Medikamente die Krankheit behandelt und tödliche Folgen abgewendet werden. An dritter Stelle sollen die Menschen durch einfache Maßnahmen vor Insektenstichen geschützt werden. Da die Mücken hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv sind, ist es besonders wichtig, die Menschen nachts vor den Stichen zu schützen – hierzu gehört vor allem die Verbreitung von Moskitonetzen. Diese ITNs (insecticide-treated nets) – mit Insektiziden imprägnierte Netze – haben sich als äußerst wirksam herausgestellt, da die Insektizide bei äußerer Anwendung für den Menschen ungefährlich sind. Wichtig ist es deshalb, allen Menschen kostengünstigen bzw. kostenlosen Zugang zu Moskitonetzen zu beschaffen, um sie vor dem Stich der Anophelesmücke zu schützen.

Gesundheitssystem auf dem schwarzen Kontinent

Warum afrikanische Präsidenten im Ausland sterben und der Westen finanziert das absurde System mit?

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Der Kölner „Express“ machte am 15. Januar 2017 mit einem Artikel über den Kölner Chirurgen Dr. Karl-Heinz Moser auf. Berichtet wurde über Mosers Entwicklungshilfe der kleinen Schritte in Ghana. Der Arzt reist jedes Jahr nach Ghana und operiert eine Woche lang vor allem Leisten-, Nabel- und Bauchwandbrüche und wird dort als Messias gefeiert. Jede Hilfe, die direkt den Menschen zugutekommt, ist richtig. Ich kenne zahlreiche Ärzte, die vorübergehend in Afrika helfen. Überall, wo es durch Versäumnisse der Regierenden unzureichende Gesundheitsstrukturen gibt, leisten diese Ärzte großartige Arbeit. Allerdings lohnt ein umfassenderer Blick auf das Gesundheitssystem in afrikanischen Ländern.

Afrikanische Eliten lassen Krankenhäuser in ihren Ländern verkommen, qualifizierte Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern verlassen die Länder. Sie werden dann teilweise durch Europäer im Rahmen der Entwicklungshilfe mit hoch dotierten Verträgen ersetzt. Wäre es nicht sinnvoller, afrikanisches Gesundheitspersonal aus der Diaspora wenigstens zeitweise für eine Rückkehr in ihr ursprüngliches Heimatland zu gewinnen? Denn europäische Ärzte legen, wie ich beobachtet habe, oft westliche Maßstäbe an. Afrikaner, auch wenn sie schon längere Zeit in Europa leben, kennen die lokalen Besonderheiten, Werte, Traditionen und Machtstrukturen. Soziokulturellen Faktoren wird in der Entwicklungshilfe nicht genug Raum gegeben.

In Ghana gibt es eine geringe Ärztedichte, nämlich nur einen Mediziner pro 10.000 Einwohner, das sind derzeit 2.587 Ärzte. Mindestens genauso viele ghanaische Ärzte arbeiten in Großbritannien. In Frankreich arbeiten mehr Beniner Ärzte als in Benin selbst. Etwa 12.000 Mediziner aus Sub-Sahara sind in den USA zugelassen. Das sind mehr Ärzte, als es derzeit in den Ländern Äthiopien, Ghana, Liberia, Tansania, Uganda, Sambia, Sierra Leone und Simbabwe zusammen gibt. 37 Prozent der in Südafrika ausgebildeten Ärzte arbeiten in OECD-Ländern. Die Migrationsbewegung des Gesundheitspersonals wird in Zukunft zunehmen, wenn afrikanische Regierungen nicht durch bessere Bezahlung (mit speziellen Anreizen für die Arbeit in abgelegenen Gegenden) und Ausrüstung der Krankenhäuser gegensteuern. Der schmerzliche Aderlass, der die meisten Länder in Afrika betrifft, ist gefährlich.

In allen Ländern, in denen ich gearbeitet habe, gab es zu wenige Krankenhäuser, mangelnde Hygiene in diesen Häusern, administrative Unzulänglichkeiten, mangelhaft ausgebildetes medizinisches Personal, keine Nothilfestationen, kaum Krankenwagen, keine medizinische Hilfe ohne finanzielle Vorleistung, teure Medikamente, die oft durch unsachgemäße Aufbewahrung unbrauchbar werden.
Selbst die größten Krankenhäuser haben nicht immer Strom, fließendes Wasser oder Isolierstationen. Vielen Ländern südlich der Sahara ist gemein, dass Kranke kilometerweit bis zum nächsten Arzt oder Krankenhaus gehen müssen.

Die Summen, die ein Patient zusätzlich bezahlen muss, um gut behandelt zu werden, können sehr hoch sein. Manche nennen das Korruption, andere machen die schlechte Bezahlung des medizinischen Personals dafür verantwortlich. Es gibt kein leistungsfähiges soziales Sicherungssystem. Krankenversicherungen sind mit Ausnahme von Ruanda weitgehend unbekannt oder bestehen nur ansatzweise, wie zum Beispiel in Kamerun.

Die Gesundheit der Bevölkerung wird ruiniert. Viele Menschen sterben an Krankheiten, die problemlos heilbar wären oder durch Vorsorge vermieden werden könnten.

Wer in Afrika nicht zu den Herrschenden gehört, sollte besser nicht krank werden. Staatliche Kliniken sind oft in einem erbärmlichen Zustand. Es fehlt überall an einer grundlegenden Gesundheitsversorgung – nicht weil die Mittel nicht da sind, sondern weil die Regierenden, ihre Beamten und deren Angehörige nicht im eigenen Land behandelt werden. Genolier Swiss Medical Network (GSMN) in der Schweiz ist seit 1970 für medizinischen Tourismus afrikanischer Machthaber bekannt. Wer Genolier in Anspruch nimmt, kann darauf vertrauen, dass der Aufenthalt nicht in den Medien bekannt wird. Im Haushalt einiger afrikanischer Länder sind sogar eigens Mittel für solche Reisen eingestellt. Da gibt es wenig Anreiz, das eigene Gesundheitswesen zu reformieren.

Wenn die Eliten selbst krank werden, haben sie eben die Möglichkeit und ziehen es vor, sich in Europa oder den USA behandeln zu lassen. Deshalb sterben auch so viele afrikanische Staatschefs im Ausland: Guineas Diktator Sékou Touré, 1984 nach einer Herzoperation in Cleveland/Ohio. Der autokratisch regierende Präsident von Togo, Gnassingbé Eyadéma, 2005 auf dem Flug zur Behandlung in Israel. Der Präsident von Sambia, Levy Mwanawasa, 2008 in Paris. Der Präsident von Gabun, Omar Bongo, 2009 während einer Behandlung in Barcelona. Premierminister Meles Zenawi von Äthiopien 2012 in einem Brüsseler Krankenhaus. Staatspräsident Malam Bacai Sanhá von Guinea-Bissau 2012 in dem französischen Militärkrankenhaus Val-de-Grâce bei Paris. Der sambische Präsident Michael Sata 2014 im King Edward VII Hospital in London.

Die jahrelange Vernachlässigung der Gesundheitssysteme bezahlen wieder einmal die Ärmsten und Schwächsten. Dabei hatten 2001 alle Regierungen des Kontinents in Abuja versprochen, mindestens 15 Prozent des Staatshaushalts in die Gesundheitsversorgung der Bürger zu investieren. Nur Ruanda, Burkina Faso und Südafrika haben das auch getan.

Wie eine Studie des afrikanischen Meinungsforschungsinstituts Afrobarometer ergibt, die in 36 afrikanischen Staaten durchgeführt wurde, hat rund die Hälfte der Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu einer Gesundheitsversorgung. Den besten Zugang zu ärztlicher Versorgung haben die Menschen in Mauritius, Botswana und Kap Verde. Das dürfte kein Zufall sein, da diese Länder seit vielen Jahren gut regiert werden.

Gesundheit ist eine lebenswichtige Grundlage für die Entwicklung eines Landes. Kinder sterben an vermeidbaren Krankheiten, weil ländliche Krankenstationen verfallen. Es gibt zu wenige Gesundheitszentren in Afrika, so dass Patienten weite Entfernungen in Kauf nehmen müssen. Die Mütter- und Kindersterblichkeit wäre viel geringer, wenn die Eliten, die mit Geldern aus der Staatskasse und aus anderen Quellen finanziell gut gepolstert sind, zur Geburt ihrer Kinder nicht westliche Kliniken aufsuchen würden.

Afrikanische Staaten müssen endlich reagieren und zeigen, dass sie den Braindrain umkehren möchten und die Gesundheitssysteme verbessern, indem sie in medizinisches Personal investieren.

Ruanda könnte ein Vorbild sein. 90 Prozent der Ruander sind krankenversichert und haben Zugang zu einer einfachen Gesundheitsversorgung, die Geburtenrate ging von sechs Kindern pro Frau auf vier zurück, die Bürger bekommen Ausweise, Geburtsurkunden oder andere wichtige Dokumente inzwischen in ihrer Nähe. Gesundheits- und Bildungseinrichtungen werden überall im Land gebaut und nicht nur im Dorf eines allmächtigen Ministers, wie das in anderen Staaten üblich ist. In keinem anderen Land Afrikas gibt es bisher eine flächendeckende Krankenversicherung.

Und der Westen? Schickt Ärzte und finanziert das absurde System mit. Gesundheitswesen, Bildung und Landwirtschaft sind bevorzugte Domänen der internationalen Spender. David Van Reybrouck zitiert in seinem Buch „Kongo“ (2010, deutsch 2012, Seite 559) den Präsidenten Kabila. Er soll gesagt haben: „Ich kann Champagner-Partys feiern, eine NGO wird schon wieder ein Krankenhaus gründen.“